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Indien auf einen Blick: Allgemeine Informationen und Tipps vor deiner Reise

Eine Reise durch Indien ist definitiv kein Entspannungsurlaub, sondern viel mehr ein fesselndes Abenteuer. Denn das Land der freilaufenden Kühe und leckeren Currys könnte kaum abwechslungsreicher sein. Zum Einem lockt Indien mit seiner faszinierenden Architektur, kulinarischen Vielfalt und spiritueller Erholung. Zum anderen ist es ein Land mitten in ihrer  Entwicklungsphase in der pulsierenden Metropolen wie Delhi immer moderner werden, während im selben Atemzug die Kluft zwischen Arm und Reich spürbar wächst. Doch was erwartet einen eigentlich in Indien? Wie beantragt man sein Visum und wie sieht es eigentlich mit der Sicherheit aus?


Falls ihr euch diese Fragen gerade stellt, dann seid ihr hier genau richtig. Wir geben euch hier unsere Eindrücke sowie allgemeine Tipps und Informationen (Stand Dezember 2019).


Repair shop street in Old Delhi next to the Jama Masjid Mosque
Reparaturstraße in Old Delhi neben der Jama Masjid Moschee

Übersicht des Beitrags:


#1 Informationen zum elektronischen Touristenvisum

#2 Wie einfach ist es Indien (selbstständig) zu bereisen?

#3 Kauf einer Sim-Karte

#4 Sicherheit in Indien

#5 Tagesbudget und allgemeine Kosten

#6 Nützliche Tipps

#7 Persönliches Fazit



#1 Informationen zum elektronischem Touristenvisum


Bevor die Indienreise richtig losgehen kann benötigt jeder europäische Staatsbürger für die Einreise ein Visum . Die bequemste und schnellste Variante ein Touristenvisum zu beantragen ist das E-Visa. Diese Möglichkeit haben wir im August 2019 genutzt, um für unsere Indienreise ein Visum zu erhalten und können glücklicherweise sagen, dass es wirklich einfach ist. Während im August nur die 1-Jahr-Visum-Variante angeboten wurde, so gibt es seit Oktober 2019 drei Aufenthaltsdauern: 30-Tage, ein Jahr, oder fünf Jahre. Dabei sind die Kosten für das Visum erfreulicherweise stark gesunken.


Eine Übersicht findet ihr hier:

- Kurzer Aufenthalt in der Hauptsaison (Juli-März): 30 Tage mit zweifacher Einreise $25

- Kurzer Aufenthalt in der Nebensaison (April-Juni): 30 Tage mit zweifacher Einreise $10

- Mittlerer Aufenthalt: Ein Jahr mit mehrfacher Einreise $40

- Langfristiger Aufenthalt: Fünf Jahre mit mehrfacher Einreise $80 


Wichtig: Die Visumsanfrage muss spätestens vier Tage vor Ankunft in Indien abgeschickt werden. Während das 30-Tage-Visum erst mit dem Datum der Ankunft gültig wird, so ist das 1-Jahr- und 5-Jahres-Visum gültig sobald ihr eure Bestätigung namens Electronic Travel Authorization (ETA) erhalten habt. Daher überlegt euch, ab wann ihr das Visum benötigt.


Für die Beantragung des Touristenvisum befolgt einfach die folgendenen Schritte:


2. Klickt auf "Apply here for e-Visa" und füllt alle Felder zu eurer Person aus (Tipp: Alle Felder, die ausgefüllt werden müssen, könnt ihr im Voraus in der Datei namens "Sample E-Visa Application" anschauen). Ladet im sechsten Schritt ein Foto in der Größe von 5x5 hoch (Tipp: Das Foto könnt ihr auch selber machen und z.B mit Lightroom zuschneiden)


3. Macht eine Kopie von eurem gültigen Pass und ladet die Kopie online hoch


4. Bezahlt die $80,00 Gebühr entweder via PayPal oder Lastschrift (Achtung: Die Gebühr muss bezahlt werden damit die Anfrage überhaupt bearbeitet wird)


5. Nach Vollendung eurer Anfrage müsst ihr einfach Warten bis ihr eine E-Mail bekommt, in dem ihr hoffentlich benachrichtigt werdet, dass euch das Visum gewährt wurde. Dieses Formular müsst ihr dann ausdrucken und bei eurer Landung in Indien beim „Immigration Counter“ zeigen. Für die Einreise werden Fingerabdrücke von euch genommen sowie ein Bild gemacht. Danach könnt ihr ab zu eurem Gepäck.


6. Druckt die Visumsbestätigung names Electronic Travel Authorization (ETA) aus und nehmt sie in eurem Handgepäck mit


7. Stellt euch nach der Landung bei der Immigrationskontrolle bei den Schaltern für das E-Visa an und nicht bei den Schaltern für Stempelvisa oder andere. In Not hilft euch aber ein Beamter weiter.


#2 Wie einfach ist es Indien (selbstständig) zu bereisen?


Wir können zwar nicht für ganz Indien sprechen aber die Region rund um Delhi sowie der Bundesstaat Rajahstan bietet unserer Meinung nach eine gute Infrastruktur und kann dadurch bequem selbstständig bereist werden. Egal ob es sich um Transportmittel, Unterkünfte oder Internetzugang handelt, Indien ist allen voran in den Großstädten als Reiseziel gut entwickelt. Um euch einen Eindruck über die drei Kategorien zu geben, hier eine kleine Übersicht:


Constructions site of the Delhi Metro
Baustelle der U-Bahn in Delhi

Transportmittel: Innerhalb der Großstädte gibt es die Möglichkeit TukTuks, Taxis oder private Fahrer zu organisieren. Noch bequemer und günstiger ist die moderne U-Bahn in Delhi, die gerade auch in anderen Städten wie Jaipur ausgebaut wird. Innerhalb des Landes gibt es ein großes Schienennetz, zahlreiche Flughäfen sowie Busse. Besonders die ersten beiden Möglichkeiten bieten viel Komfort und können als Reisender gut genutzt werden.


Unterkünfte: In unserer Zeit in Indien haben wir unsere Unterkünfte stets bequem online über Booking.com gebucht und können nur sagen, dass es sehr viele günstige und wirklich saubere Unterkünfte gibt. Ab bereits 10€ die Nacht für ein Doppelzimmer mit AC kann man in gut ausgestatteten Guesthouses oder Hotels schlafen. Während man in anderen Ländern oft bereits einige Tage bzw. Wochen zuvor die gut bewerteten Unterkünfte buchen sollte, ist es in Indien kein Problem auch kurzfristig schöne Schlafmöglichkeiten zu finden.


Wlan: Alle Unterkünfte während unserer Reise verfügten über ein recht soliden Internetzugang. Zwar war es manchmal etwas langsamer aber wirklich wesentlich besser als beispielsweise in Nepal oder Myanmar. Trotzdem würden wir den Kauf einer Sim-Karte empfehlen, um auch unterwegs erreichbar zu sein und Dienste wie Uber nutzen zu können (dazu mehr unter #3).


"We wish you a happy journey" - Train station in Agra
"We wish you a happy journey" - Bahnhof in Agra

#3 Kauf einer Sim-Karte


Für uns gehört der Kauf einer Sim-Karte schlichtweg beim Reisen dazu. Das ist in Indien, insbesondere bei einer Reise des Golden Dreiecks (Delhi-Agra-Jaipur) nicht unbedingt notwendig, da alle Unterkünfte über verlässliches Internet verfügen. Dennoch ist eine Sim-Karte empfehlenswert, um Apps wie Uber oder Ixigo benutzen zu können. Am einfachsten ist der Kauf einer Sim-Karten bei der Ankunft am Flughafen. Wir haben unsere Sim-Karte für 900 INR (11,40€) in New Delhi bei dem Anbieter Airtel gekauft. Für den Preis waren drei Monate lang unbeqrenztes Datemvolumen enthalten. Leider funktionierte die Sim-Karte nicht direkt beim Kauf, sondern erst am darauf folgenden Tag nach zwei Anrufen bei einer Hotline. Zum Glück gab es danach keine Probleme mehr.


Wichtig: Am Indira Ghandi Flughafen in Delhi gibt es kein offenes, sondern nur ein geschütztes Wlan-Netzwerk, welches lediglich mit einer indischen Telefonnnummer freigeschaltet werden kann. Das klappte bei erneuter Einreise mit unserer gekauften indischen Sim-Karte sehr gut, ohne die wird es aber nicht klappen.



#4 Sicherheit in Indien


Kaum eine Frage beschäftigt einen im Vorfeld einer Reise so sehr wie diese: wie sicher ist ein Land? Dabei ist das Thema Sicherheit sehr komplex, denn sie besteht aus vielen Aspekten und einem sehr subjektiven Empfinden.


Diebstahl und ähnliches: Natürlich sollte man stets allgemeine Vorsicht walten lassen, auf seine Wertsachen aufpassen und nicht allzu ostentativ zeigen, was man dabei hat. Während unserer Reise haben wir uns recht sicher gefühlt und das indische Volk erschien uns stets friedlich.

Starren und Fotos: Es mag vielleicht komisch klingen, aber als westlich aussehende Person muss man sich bei einer Indienreise darauf einstellen, dass man oft und lange angestarrt wird und regelmäßig nach Fotos gebeten wird. Für uns war dieser Aspekt an sich nicht schlimm, aber wir können uns vorstellen, dass es für manche ein Unwohlempfinden hervorrufen kann. Aber keine Sorge, denn eigentlich wird man immer höflich um ein Bild gebeten und so kommt man auch mit den Menschen ins Gespräch.


Reisen als Frau: Diesen Punkt sehen wir als einzigen etwas kritischer, da wir leider auch eine negative Erfahrung hatten. Unser Eindruck ist, dass sowohl männliche wie weibliche Touristen aus westlichen Ländern durch das andere Erscheinungsbild angeschaut bzw. angestarrt werden. Jedoch sind die Blicke, die man als Frau spürt zum Teil sehr unangenehm. Jan ist das nicht nur mit mir aufgefallen, sondern auch bei einem Urlaub mit seiner Familie, in der seine Mutter regelmäßig angestarrt wurde und auch er empfand manche Blicke der Männer als unangenehm. Natürlich kann man an dieser Stelle betonen, dass man sich adäquat anziehen sollte etc. aber wir denken das ändert nicht viel daran, dass manche (natürlich nicht alle) Männer das andere Aussehen reizvoll finden. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich öfters unwohl bzw. bedrängt gefühlt habe und in Indien als Frau nicht gerne alleine reisen würde.

Natürlich ist das unsere eigene Einschätzung! Wir haben einige Mädelsgruppen oder alleinreisende Frauen gesehen und sind uns durch aus sicher, dass ein Teil von ihnen keine negative Erfahrungen gemacht haben. Gleichzeitig sind uns Berichte von anderen bekannt, die diese Meinung teilen und finden, dass man sich bewusst sein sollte, dass das Frauenbild und ihre Rolle in der Gesellschaft in Indien anders ist als bei uns in Europa.



#5 Tagesbudget und allgemeine Kosten


Indien ist definitv ein Backpackerparadies. Besonders die Kosten für Übernachtungen sind sehr gering und fangen bei 3€ für ein Bett im Schlafsaal an. Je nach Reisestil unterscheiden sich die Kosten natürlich stark. Wer kostengünstig reisen möchte kann in Indien bereits mit 20€ pro Person am Tag gut auskommen. Unser Tagesbudget für Indien lag im Schnitt bei 42€ für zwei Personen. Zu unserem Reisestil können wir sagen, dass wir immer in einem Doppelzimmer mit eigenem Bad übernachten und versuchen nicht zu häufig ein Taxi/TukTuk zu nehmen, sondern viel zu Fuß oder mit der U-Bahn (wenn möglich) zu entdecken. Da wir leidenschaftlich gern essen und als Vegetarier die indische Küche lieben haben wir hier ganz normal 3x pro Tag gegessen. Bei den Sehenswürdigkeiten kommt es natürlich immer darauf an wieviel man sehen möchte. Daher denken wir, dass man mit einem Tagesbudget mit circa 20-40€ pro Tag pro Person in Indien gut zurecht kommt. Hier einen kleinen Eindruck über die einzelnen Ausgaben:


Unterkünfte: 3€ -5€ pro Nacht für ein Bett im Schlafsaal, ab 10€ pro Nacht ein Doppelzimmer mit eigenem Bad


Essen: 1,50€- 5€ pro Mahlzeit, besonders kostengünstig sind Thalis, die sich auch gut teilen lassen


Sehenswürdigkeiten: bis 10€ pro Person Eintritt, manchmal mit Studentenrabatt


Transportmittel: meist fangen TukTuk-Fahrten bei 2-3€ an, bei der Metro sind es höchstens 1€



#6 Nützliche Tipps


Visit of the Jama Masjid Mosque in Old Delhi
Besuch der Moschee Jama Masjid in der Altstadt Delhis

Kleidung: Trotz der Hitze in vielen Regionen des Landes kleiden sich die Inder meist eher bedeckt, das bedeutet dass sie zumindestens eine lange Hose sowie ein langärmliges T-Shirt tragen. Es empfehlt sich als Tourist sich an diese Kleiderordnung zu halten. Besonders als Frau sollte man auf tiefe Ausschnitte oder sehr eng anliegende Kleidung verzichten.


Verhandeln: In keinem Land haben wir so verkaufstüchtige Menschen erlebt wie in Indien. Das bedeutet, dass man häufig angesprochen wird und dass die angebotenen Preisen bei Touristen quasi immer höher sind als für die Inder. Daher ist Verhandeln ein absolutes Muss, sonst wird man schnell mehr Geld los als einem lieb ist.


Uber: Um dem ständigen Verhandeln aus dem Weg zu gehen bietet sich die App Uber in Städten wie Delhi oder Jaipur gut an.


Ixigo: Die App ixigo haben wir durch Zufall gefunden und können sie bei Zugreisen durch Indien nur empfehlen. Nach der Eingabe der Buchungsnummer verfügt die App über die wichtigsten Informationen bezüglich Abfahrtszeit, Haltestellen, Sitzplatzreservierung etc.

Wasser: Das Leitungswasser sollte nicht getrunken werden. Glücklicherweise bieten viele Unterkünfte kostenlose Wasserspender an. Daher bringt eure eigene Flasche mit und füllt diese immer wieder auf! Das spart Plastik und Geld.



#7 Persönliches Fazit


Unsere kurze Reise durch Indien hinterlässt eine Mischung aus bittersüßen Gefühlen. Einerseits ist Indien ein spannendes Reisziel mit einer reichen Geschichte, faszinierenden Bauten und einer abwechslungsreichen Kultur, die sich sehr von unserer unterscheidet und daher interessant zu erleben ist. Anderseits kann Indien auch anstrengend sein, denn Aspekte wie die extreme Armut mancher Menschen oder das Chaos in den Riesenmetropolen können auch erschöpfend wirken. Trotzdem würden wir eine Reise nach Indien defintiv empfehlen, da es eine lehreiche, vielseitige und schöne Erfahrung war.



Lust mehr über Reiseziele in Indien zu erfahren? Dann schaut euch auch unsere folgenden Beiträge und Bildergalerie an:

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