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  • AutorenbildHungrig auf Meer

2-tägige Rundwanderung in Frankreichs Nationalpark Écrins: Die Tour zum Plateau d'Emparis

Aktualisiert: 22. Aug.

Zum zweiten Mal hat es uns nun zum Wandern in den Nationalpark Écrins im Südosten Frankreichs gezogen. In diesem schönen Fleckchen Frankreichs gibt es zahlreiche Berge mit über 3000 oder sogar 4000m Höhe. Da wir Besuch von unserem Freund Bobby hatten wollten wir ihm diese eindrucksvolle Landschaft bei seinem Frankreichurlaub nicht vorenthalten.

Lac Noir (2430m) mit Blick auf Berge Berge Meije (3983m) & Râteau (3.809 m) im Nationalpark Écrins
Lac Noir (2430m) mit Blick auf Berge Berge Meije (3983m) & Râteau (3.809 m)

Die Rundwanderung zum Plateau d' Emparis ist eine mittelmäßig anspruchsvolle Wanderung, die zu den Seen Noir (2430m) und Lérié (2400m) führt. Inspiriert wurden wir vom tollen französischen Blog Wildroad. Die 2-tägige Wanderung mit über 1600 Höhenmetern von Mizoën zum Plateau bietet dir einen unglaublich tollen Ausblick auf den größten Gletscher des Écrins-Gebirges. Außerdem kannst du dich in einem der Sees abkühlen, perfekt dort zelten und einen eindrucksvollen Wasserfall bewundern.


Wenn das dein Interesse an einer 2-tägigen Wanderung in Frankreich geweckt hat, dann schau dir gerne diesem Blogbeitrag an. Wir schildern unsere Eindrücke, zeigen Bilder und geben dir hilfreiche Informationen, damit du diese Wanderung auch machen kannst!


Eckdaten der Rundwanderung

Ort: Im Oisans-Tal, nördlicher Teil des Nationalparks Écrins

Start & Ende: Mizoën (1186m)

Höchster Punkt: Lac Noir (2430m)

Aufstieg: 1656Höhenmeter

Distanz: 29,4 km

Dauer: ca. 8 Stunden über 2 Tage

Typ: Rundweg

Schwierigkeit: mittel

Charakter: Eindrucksvolle Aussichten auf den Gletscher und den Staudamm Lac du Chambon. Abkühlung im Schwarzsee (Lac Noir) möglich. Außerdem geht es vorbei an einem Wasserfall. Erfrischung im Refuge Mouterres möglich. Abstieg zum Refuge des Clots teilweise schmal und mit Geröll (Vorsicht ist geboten).


Anfahrt zum Startpunkt der Wanderung

Der Startpunkt dieser Wanderung ist der Ort Mizoën (1186m) oberhalb des Stausees Chambon und liegt somit neben dem beliebten Skigebiet les Deux Alpes. Mizoen ist nur 30 Autominuten von Grenoble entfernt. Es gibt von Grenoble auch Busse, die bis zum See fahren, aber diese brauchen circa 2 Stunden. Aus Lyon haben wir mit dem Auto circa 2 Stunden und 15 Minuten gebraucht. Parkmöglichkeiten gibt es am Anfang und Ende des Dorfs Mizoen, aber auch im nächsten Dorf les Aymes (1279m).


Aussicht auf Kirchturm in Mizoën, Frankreich
Aussicht auf Kirchturm in Mizoën

Allgemeine Informationen

Dauer der Wanderung: Wir haben diese schöne Rundwanderung auf dem tollen Blog Wildroad von Clara gefunden und in 2 Tagen absolviert. Je nach Anreise und der eigenen Sportlichkeit kann man die Wanderung wie Clara von Wildroad auf 3 Tage strecken.


Schuhwerk: Der Abstieg zum schönen, steinernen Wasserfall geht über Schiefergestein und ist begleitet von einer tollen Aussicht auf den Staudamm Lac du Chambon. Durch die kleinen Steine und den staubigen Weg kann man aber schnell wegrutschen, so dass für Trittsicherheit gutes Schuhwerk ein Muss ist.


Kopfbedeckung: Bei unserer Wanderung hatten wir blauen Himmel und viel Sonne. Da es auf dieser Wanderung nur wenig Bäume und somit wenig Schattenplätze gibt solltest du nicht ohne Kappe los!


Bargeld: Obwohl man sonst in Frankreich überall mit Karte zahlen, solltest du für die Refuges genügend Bargeld mitnehmen. Besonders falls du so wie wir Lust auf ein Bier mit Blick auf den Gletscher genießen willst. :)


Straße: Wer das Plateau d'Emparis nicht verpassen will, sich aber vor dem Aufstieg scheut hat Glück: Es gibt eine Straße, die komplett nach oben führt. Aber Achtung: die Straße ist irgendwann nicht mehr asphaltiert.


Tag 1: Von Mizoën zum Refuge Mouterres

Los ging es vom Ort Mizoën (1186m) Richtung. Statt den Wanderweg zu nehmen sind wir aus Versehen den Anfang auf der Straße gelaufen. Das ist aber kein Problem, denn es kamen kaum Autos und man kommt schnell wieder auf den Wanderpfad. Bei dem Dorf Singuigneret (1360m) geht es links und zunächst durch einen bewaldeten Teil bis es kahler wird.




Durch den heißen Sommer 2022 und wenig Regen waren die Wiesen ziemlich gelb und trocken. Trotzdem war der Aufstieg von circa 600 Höhenmetern bis zu den Ruinen von Gebirgshütten relativ angenehm und schön, besonders da wir mittags niemanden begegneten und die Strecke für uns hatten. Nach einem kurzen Snack im Schatten im Windschutz der zusammengefallenen Steinhütten liefen wir weiter. Nach einer Weile überquerten wir die Straße, die zum Plateau führt. Ein kurzes aber steileres Stück weiter sahen wir bereits von Weitem das Refuge des Mouterres.



Gegen 17:30 erreichten wir das Refuge Mouterres (2250m). Vor dem Gebäude hatten schon einige andere Wanderer ihr Zelt aufgestellt und Platz auf der Terrasse des Refuge genommen. Wir bestellten uns Getränke und genossen die perfekte Aussicht auf den Gletscher. Jan und Bobby fanden eine gute Stelle um das Zelt recht windgeschützt in einer niedrigeren Stelle aufzustellen. Nachdem wir unser Zelt aufgestellt und unsere mitgebrachtes Abendessen gegessen hatten, liefen wir noch eine Runde und sahen zu wie sich der Himmel erst orange, dann rosa färbte bis es dunkel wurde.




Ein Vorteil unseres Schlafplatzes war, dass wir die Außentoilette vom Refuge nutzen konnten und Zugang zu frischem Wasser hatten. Ein weiteres Highlight: Bei guten Wetterbedingungen kann man nachts die Milchstraße sehen. Einfach nur wow!



Tag 2: Runderwanderung auf dem Platau d'Emparis & Abstieg am Refuge de Clots vorbei

Nachdem wir unser Zelt abgebaut und gefrühstückt hatten ging es los zum Plateau. Auf Höhe des Refuge du Fay geht es zunächst ein Stück runter, entlang des Baches und an grasenden Schafsherden vorbei. Nach Überquerung des Baches kommt nun der letzte wirkliche Anstieg der Wanderung hoch zu den Seen Noir und Lérié.


Nach einem steinigen aber schönem Anstieg erreichten wir den schönen Lac Noir (2430m), in dem sich die Berge la Meije (3983m) und der Râteau (3.809 m) im Wasser meisterhaft spiegeln. Hier hatte eine 3-er Gruppe auch gezeltet, was man bei dieser Kulisse absolut verstehen kann. So schönes Plätzchen! Trotz der kalten Wassertemperatur sind wir natürlich in den See gesprungen. Während des Badens im See schwammen kamen plötzlich zahlreiche Kühe zum Trinken und Grasen an den Rand des Sees. Diese Kulisse mit den Gletschern und den Kühen war wirklich ein Highlight der Wanderung.


Nach der Abkühlung ging es mit der Plateauwanderung relativ flach weiter. Nur kurze Zeit später erreicht man den See Lérié (2400m). Wir fanden den Lac Lérié etwas weniger einladend zum Baden, dafür standen auch hier überall Kühe am Wasser. Auf dem Plateau begegneten uns nun doch mehr Menschen als beim Auf- oder Abstieg. Das liegt aber an den Tageswanderern, die mit dem Auto das Plateau besuchen. Trotzdem fanden wir den Wanderpfad nicht überlaufen und besonders beim Auf- und Abstieg relativ leer.


Der Rundweg auf dem Plateau endete für uns wieder am Bach. Nun ging es dasselbe Stück hoch, was wir vorher vom Refuge du Fay heruntergelaufen waren. Statt die selbe Strecke abzusteigen ging es einen anderen Pfad runter. Der Anfang geht über Schotterstraße und hat somit nur eine leichte Neigung. Sobald man die Wanderschilder erreicht biegt man links von der Straße auf einen schmale Pfad ab. Kurz Zeit später sieht man bereits den Staudamm Chambon und kann die gegenüberliegenden Berge bestaunen. Hier folgt der einzig etwas kniffliger Teil: Der Weg wird schmaler und besteht mehr und mehr aus kleinen Steinen. Trittsicherheit ist gefragt. Für mich bedeutet das immer sehr langsames und konzentriertes Gehen.


Zum Glück wird man für seine Mühen belohnt: Ein wunderschöner Wasserfall. Das Wasser fließt hier über sehr platten Kalksteinboden, was sehr interessante Farben und Muster ergibt. Am Wasserfall vorbei wird es weniger steil und der Pfad wird breiter, so dass man die Aussicht genießen kann. Nach dem Wasserfall wartet noch der letzte steilere Abstieg bis zum Refuge des Clots.


Nach dem Refuge des Clots (1540m) sind es nur noch circa 6km zum Ausgangspunkt. Der Weg verläuft nun teilweise flach. Früher war hier wohl klettern notwendig, da an den Wänden noch Seilbefestigungen angebracht sind. Doch inzwischen wurden Stege und Wege gebaut, so dass dieser Weg einfach zu absolvieren ist. Beim Dorf les Aymes (1279m) gleich unter Singuigneret sind es nur noch circa 10 Minuten bis zum Auto. Völlig verschwitzt, aber mega zufrieden erreichen wir unser Ziel und den Ausgangspunkt unserer Wanderung Mizoën.



Unser Fazit zur Wanderung

Trotz des Muskelkater am nächsten Tag und etwas zu viel Sonne, sind wir super glücklich mit der Wanderung gewesen! Die tollen Aussichten auf die höhen Berge und Gletscher des Écrins-Massivs machen die Rundwanderung landschaftlich sehr schön. Außerdem war das Baden im See, die Schafs- und Kuhherden und das Vorbeikommen an dem eindrucksvollen Wasserfall tolle Highlights der Wanderung. Auch die schönen Plätzchen zum Zelten, aber auch die Möglichkeit in den Refuges etwas zu essen und zu trinken (& ggf. zu übernachten) machen diese Wanderung zu einem perfekten 2-Tages-Ausflug. Auch wenn die Landschaft mit der gelben Graslandschaft teils etwas monoton war, so können wir dies Wanderung im Nationalpark Écrins nur empfehlen. Wir hoffen du hast den Beitrag genossen und ihn vielleicht als Inspiration für deine nächste Wanderung genommen. Schreib uns gerne deine Erfahrung in den Kommentaren! Wir freuen uns auch über dein Feedback! :)

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