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Das Taj Mahal: Unser Erfahrungsbericht mit hilfreichen Tipps für deinen Besuch

Aktualisiert: 11. Dez. 2019

Es ist das wohl berühmteste Wahrzeichen Indiens und eines der sieben neuen Weltwunder: das Taj Mahal. Mit seinem detailreich verzierten weißen Marmor und der idyllischen Lage am Yamuna Fluss erstrahlt das bewunderswerte Bauwerk bei Sonnenaufgang in rötlichen Tönen und gilt als ein Meisterwerk muslimischer Architektur. Für die meisten gehört die Besichtigung des Taj Mahal in Agra, im Bundesstaat Uttar Pradesh, zu einer Indienreise dazu. Doch lohnt sich ein Besuch des Taj Mahal wirklich und was gilt es bei einer Besichtigung zu beachten? Das alles erklären wir euch in diesem Blogeintrag.


Sunrise at the Taj Mahal - View from the garden
Aussicht auf das Taj Mahal vom umliegendem Garten

Übersicht des Beitrags:


#1 Erfahrungsbericht und die Frage: Lohnt sich ein Besuch des Taj Mahals wirklich?

#2 Geschichtliches Wissen rund um das Bauwerk

#3 Hilfreiche Tipps für deinen Besuch

#4 Anreise und Abreise aus Agra

#5 Unterkunftsempfehlung

#6 Fazit und abschließende Worte



#1 Erfahrungsbericht und die Frage: Lohnt sich ein Besuch des Taj Mahals?


Für manche erscheint die Frage vielleicht seltsam, doch in Zeiten von Instagram und Co. wo alles ein „unbedingtes Must-See“ ist, erscheint einwenig Skepsis angebracht. Das gilt besonders bei Bauwerken und Orten von denen man bereits unzählige Bilder gesehen hat und weiß, dass täglich tausende Menschen diesen Ort besuchen. Doch als wir im Oktober 2019 das Taj Mahal in Agra besuchten wurden wir überrascht. Und zwar positiv überrascht. Das lag schlicht und einfach an der Tatsache, dass das Taj Mahal ein beeindruckendes Bauwerk ist: einmalig in seiner Liebe zum Detail und in seiner ergreifenden Schönheit.

Aber erst mal zurück zum Anfang. Normalerweise hält sich unsere Lust um 4:30 aufzustehen sehr in Grenzen. Doch als in unserem Hostelzimmer der Wecker klingelte, waren wir gespannt, was uns am heutigen Tag erwarten würde. Denn es ist schließlich eine Seltenheit, dass eine Sehenswürdigkeit bereits bei Sonnenaufgang, offiziell um 6 Uhr morgens, seine Tore für Besucher öffnet. Als wir endlich mit der relativ strengen Sicherheitskontrolle fertig und durch das sandsteinfarbene Haupttor namens "Great Gate" geschritten waren, sahen wir das wunderschöne Mausoleum selbst und begriffen, warum es den Rang eines Weltwunders inne hat.


Sunrise view of the front of the Taj Mahal from the Great Gate
Aussicht auf das Taj Mahal bei Sonnenaufgang vom Great Gate

Um das Wahrzeichen Indiens besser genießen zu können verblieben wir nicht lange bei dem Getummel direkt am Great Gate, wo alle versuchen das beste Bild von der Vorderseite des Taj zu schießen (ja, das eine Bild oben haben wir dann auch gemacht :). Stattdessen gingen wir in die Richtung der Mauern, wo der umliegende blühende Garten die Geräusche dämpft und die Affen gerade erst aufwachen. Dort findet man eine wundervolle Ruhe, die einem das Gefühl gibt, dass kaum Menschen um einen herum sind und man diesen besonderen Ort für einen allein hat. Nach dem Spaziergang entlang der Mauern kamen wir zu einem der zwei umliegenden Moscheen des Taj Mahals, welches aus rotem Sandstein und weißem Marmorverzierungen besteht. Vor allem bei der östlichen Moschee findet man weniger Besucher vor als bei der Kau Ban Moschee, seiner Spiegelung im Westen. Von dort aus fanden wir die perfekte Aussicht, um das ganze Bauwerk bei dem schönen Licht des Sonnenaufgangs zu bestaunen.


Girl in front of Taj Mahal from Kau Ban Mosque
Laura vor dem Taj Mahal von der Kau Ban Moschee aus

Falls dieser Erfahrungsbericht noch nicht offensichtlich genug war: ja, ein Besuch des Taj Mahals sollte definitiv bei jeder Indienreise seinen Platz finden! Das ist natürlich wie immer unsere ganz subjektive Meinung. Aber wir empfanden dieses Bauwerk als so detailreich und die Ruhe, um das Mausoleum so magisch, dass wir es einfach empfehlen können. Darüber hinaus ist nicht nur die Architektur bewundernswert, sondern auch die geschichtliche Komponente macht das Taj Mahal interessant.

#2 Die Liebesgeschichte hinter dem Bau und weitere interessante Fakten


Die Geschichte rund um den Bau des Taj Mahals klingt fast wie die Vorlage eines vielversprechenden Dramas. Denn es ist alles dabei: eine Prinzessin und ihr König, der ultimative Liebesbeweis und der dramatische Abgang des Herrschers.

Der Bau des Taj Mahals wurde von dem Großmogul Shan Jahan in Auftrag gegeben, nachdem seine Frau Mumtaz Mahal bei der Geburt ihres 14. Kindes im Jahre 1631 verstorben war. Während ihrer letzten Lebensstunden wünschte sie sich ein Bauwerk, dass ihre Liebe zueinander verewigen sollte. Daher bauten zwischen 1631 bis circa 1648 unzählige Menschen und Tiere an dem Bauwerk, wobei das genaue Datum der Fertigstellung bis heute umstritten ist. Manche Legenden besagen, dass Shah Jahan auf der gegenüberliegenden Flussseite sein eigenes Mausoleum errichten lassen wollte. Jedoch sollte das Bauwerk statt aus weißem aus schwarzem Marmor bestehen. Dieser Traum ging jedoch nie in Erfüllung, denn als Shah Jahans Sohn zur Macht kam ließ er seinen Vater im Agra Fort einsperren, angeblich, weil dieser das Geld des Königreichs mit beiden Händen immer ausgab.


Begraben wurde der Großmogul am Ende im Taj Mahal neben seiner Frau Mumtaz. Obwohl das wie ein einigermaßen glückliches Ende klingt, so fällt bei einem Besuch des Mausoleums auf, dass das zweite und größere Grab von Shah Jahan die allgegenwärtig, perfekte Symmetrie unterbricht. Denn das Grab von Mumtaz Mahal befindet sich in der Mitte des Raumes, während das ihres Mannes links daneben untergebracht wurde. Trotz des tragischen Abgangs ist der Liebesbeweis geglückt. Denn auch vierhundert Jahre später bestaunen Menschen aus der ganzen Welt das Taj Mahal.


Weitere kleine Fakten:

  • In einem 500 Meter Radius um das Taj Mahal gilt ein Verbot von motorisierten Verkehrsmitteln. Daher gibt es einen Shuttle-Bus, der rein elektrisch fährt und Besucher das letzte Stück kostenlos zum Taj Mahal bringt. Grund hierfür ist die hohe Feinstaubverschmutzung, die den weißen Marmor gelber werden lässt. Daher wurde diese Maßnahme eingeführt, um das Wahrzeichen in seinem alten Glanz zu bewahren (trotzdem sieht man immer wieder einige Motorradfahrer, die die Straße passieren trotz Polizei passieren).

  • An den Wänden des Taj Mahals befinden sich lauter Blumenverzierungen. Dies ist ein symbolisches Element des Gebäudes, dass auf den Islam zurückzuführen ist, in dem die Darstellung von Menschen verboten ist. Außerdem sind die Gräber von Shah Jahan und seiner Frau schlicht gehalten, da die Dekoration von Gräbern in der islamischen Tradition ebenfalls verboten ist.

  • Die vier Türme, die das Mausoleum umgeben, sind nicht gerade, sondern neigen sich leicht nach außen. Dies ist eine Sicherheitsmaßnahme, die das Mausoleum vor einem umfallenden Minarett beschützen soll.


View of the Great Gate leading to the Taj Mahal
Blick auf das Great Gate, dem Haupteingang zum Taj Mahal

#3 Hilfreiche Tipps für deinen Besuch


Das Unesco-Weltkulturerbe wird täglich von mehreren tausend Menschen besucht und gilt als eines der meist besuchten Sehenswürdigkeiten der Welt. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Inder ihre Sicherheitskontrolle etwas ernster nehmen als an anderen Orten. Damit ihr einen stressfreien Besuch im Taj Mahal genießen könnt, hier ein paar wertvolle Tipps:

  • Öffnungszeiten: Sonnenauf- bis Sonnenunterngang, circa 6 – 18 Uhr (außer freitags, da ist es nur für Muslime am Nachmittag für Gebete zugänglich). Zwei Tage vor und nach einem Vollmond kann das Taj Mahal auch abends von 20:30 bis 0:30 besucht werden. Das Taj Mahal öffnet bereits offiziell um 6 Uhr morgens, wobei die Ticketschalter bereits ab circa halb sechs öffnen. Auch die Sicherheitskontrollen beginnen schon etwas früher. Der Sonnenaufgang ist wirklich lohnenswert. Außerdem nehmen die Sicherheitskontrollen Zeit in Anspruch, so dass man frühzeitig da sein sollte.

  • Eintrittspreis: Für Ausländer liegt der Eintrittspreis im Oktober 2019 bei 1300 INR bei Barzahlung & 1250 INR bei Kartenzahlung, dabei ist der Besuch des Mausoleums enthalten (Preise bei Vollmondbesichtigung können abweichen).

  • Sicherheitskontrolle: Weniger ist mehr! Die Liste der verbotenen Artikel ist ziemlich lang, so dass sich bei der Sicherheitskontrolle schnell eine Warteschlange bilden kann. Falls man eines der verbotenen Artikel besitzt muss man zurück zu den Schließfächern, seine Sachen abgeben und dann erneut durch die Kontrolle, was sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Daher können wir euch nur raten, so wenig wie möglich mitzunehmen oder direkt eure Habseligkeiten bei den kostenlosen Schließfächern abzugeben oder einfach im Hotel zu lassen.

  • Gegenstände: Um euch einen Eindruck zu geben, welche Gegenstände erlaubt bzw. verboten sind, hier eine kleine Liste: Erlaubt: Wasserflaschen, Kameras und Handys. // Kleine Taschen sind grundsätzlich erlaubt aber es ist am sinnvollsten keine Tasche mitzunehmen. Einfach das Handy in die Hosentasche stecken, die Kamera umhängen und die Wasserflasche in der Hand halten! Denn jede Art von Tasche, somit auch Bauchtaschen, müssen durch den X-Ray-Scanner, so dass sich schnell eine Warteschlange bildet. Außerdem muss man durch die Personenkontrolle, wo man lediglich kurz abgetastet wird. Verboten: Lebensmittel, Drohnen, Tripods/Stative, Zigarretten, Waffen, Munition, Feuer, Tabakwaren, Spirituosen, Kopfhörer, Messer, Kabel, mobiles Ladegerät


#4 Anreise und Abreise aus Agra


Obwohl viele Hotels und Agenturen Tagestouren von Delhi nach Agra anbieten, um das Taj Mahal und das Agra Fort zu besichtigen, können wir jedem nur empfehlen einfach eine Nacht in Agra zu übernachten! Denn so hatten wir die Chance den magischen Sonnenuntergang als auch den Sonnenaufgang am bzw. im Taj Mahal zu erleben.

Agra liegt circa 200km entfernt von Delhi und ist bequem und schnell mit dem Zug zu erreichen. Es fahren täglich mehrere Züge, so dass für diese Strecke eine große Auswahlmöglichkeit geboten wird. Wir entschieden uns für den Kerala Express (Zugnummer 12626) um 11:25 von NDLS New Delhi. Nach 2Std30 erreichten wir Agra Cantt pünktlich und ließen von einem TukTuk zur Unterkunft fahren. Gekauft haben wir unsere Tickets ganz bequem online über 12goAsia, wobei dies deutlich teurer ist als die Tickets direkt am Schalter zu kaufen.



#5 Unterkunftsempfehlung


Die Suche nach einer Unterkunft in Agra kann fast ein wenig überwältigend sein, da einem mehr als 300 Unterkünfte zu Verfügung stehen. Von Backpackerhostels bis Prestigehotels, es gibt jede Art von Hotel zu finden. Am Ende entschieden wir uns aus mehreren Gründen für das Zig Zac Hostel Agra. Der ausschlaggebende war jedoch deren stark empfohlenen Sunset-Tour. Und was sollen wir sagen? Es war definitiv die richtige Entscheidung für uns und wir können das Zig Zac wärmsten empfehlen.

Sunset at the Taj Mahal over the Yamuna river
Sonnenuntergang beim Taj Mahal über dem Yamuna-Fluss

Das absolute Highlight an dieser Unterkunft war die angebotene Sunset-Tour. Mit etwas klapprigen Fahrrädern ging es zu einem wunderschönen Ort, am dem wir den Sonnenuntergang über dem Taj Mahal genießen konnten. Der Ort ist wirklich magisch und es ist schön, dass Moses und John von dem Hostel den Ort mit den Hostelbesuchern teilen. Denn eigentlich möchten sie diese Aussicht als Rückzugsort für die Einheimischen geheim halten möchten, so dass die unglaubliche Ruhe bewahrt wird und keine Sehenswürdigkeit entsteht für die bezahlt werden muss (daher verraten wir an dieser Stelle auch nicht wie man dort hinkommt).

Neben der Tour sind John und Moses unglaublich freundliche und engagierte Hostelbetreiber, die das Zig Zag Hostel erst wirklich zu einer empfehlenswerten Unterkunft machen. Die meisten hilfreichen Informationen auf dieser Seite haben wir im Vorfeld von Moses erhalten und waren somit für unseren Besuch des Taj Mahals bestens vorbereitet. Insgesamt haben wir 9 Euro für eine Nacht im Doppelzimmer mit eigenem Bad inklusive AC und Ventilator bezahlt. Das Zimmer war sauber und die Dachterrasse war ein gemütlicher Ort. Sonst ist die Unterkunft bunt und ein echtes Backpackerhotel.


#6 Fazit und abschließende Worte


Das Taj Mahal ist für uns zu Recht zu einem der sieben Weltwunder erklärt worden und wir würden jedem raten einen kleinen Zwischenstopp in der sonst so beschaulichen Stadt Agra einzulegen. Die unglaubliche Architektur, die interessante Geschichte und der magische Sonnenaufgang haben das Taj Mahal zu einem Highlight unserer Indienreise gemacht. Außerdem fanden wir, dass sich das frühe Aufstehen auszahlt, da am Morgen noch weniger Besucher dort sind.


Das war's von uns und unserem Erfahrungsbericht und Guide zum Taj Mahal. Falls ihr noch mehr über unsere Indienreise erfahren möchtet dann schaut euch auch unsere anderen Blogeinträge oder unsere Bilder zu Indien an:

Couple in garden of Taj Mahal
Ein wenig Liebe im Garten des Taj Mahal

Habt ihr schon das Taj Mahal in Indien besucht? Wenn ja, wie fandet ihr es? Bei Fragen könnt ihr uns auch gerne einen Kommentar hinterlassen.

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